Kalea
Kalea gilt als Schutzgöttin vor negativen Einflüssen. Sie ist die Tochter der Göttin Varna und des Gottes Lajios.
Sie erscheint in einer Gestalt, die ihr zweigesichtiges Wesen wiederspiegelt und wird zumeist mit einem Stab und einer Schlange abgebildet, wobei der Stab für Ihren Zorn, die Schlange für das Überwinden böser Einflüsse steht.
Entstehungsmythos
Der Legende nach begab es sich an einem Tag der Herbsttag- und Nachtgleiche, dass Lajios herabstieg, um die Zeit der Dunkelheit einzuläuten und mit eisigen Winden über das Land zog, um Licht und Feuer zu löschen. Dabei gelangte er an ein Dorf, in dem das Feuer höher schlug als irgend sonst, denn Varnas gütiges Auge lag auf diesem Ort. Lajios war darüber so erzürnt, dass er sich aufbäumte und das Dorf in dichten Nebel hüllte, um die Feuer zu ersticken. Er wütete unter den Dörflern und riss die Dächer von den Häusern, um sie wie Speere durch die Straßen zu treiben.
Als Varna sah, dass Lajios über dem Ort stand, den sie lieb gewonnen hatte, da stieg auch sie herab und kam unter die Bürger.
Sie stellte sich dem wütenden Lajios entgegen und trotzte seinen tobenden Gewalten.
Lajios sah, dass er diese Gestalt nicht beeindrucken konnte und sein Herz entfachte in kaltem Grimm. In seiner Wut vergaß er die Feuer und fuhr ebenso unter die Bürger. Er fuhr ein in die Gestalt eines schönen Jünglings und trat vor jene, die ihm getrotzt hatte.
Er wählte schöne Worte, um ihr Herz mit Dunkelheit zu füllen, doch Varna erkannte seine Versuchung und widerstand.
Je länger sie widerstand, desto mehr ergrimmte Lajios und ward besessen davon sie mit seinem Unheil zu vergiften.
Als der Morgen graute waren die Feuer erloschen, doch Varna war dem Einfluss Lajios nicht erlegen. In seinem Ungemach verfluchte er das Dorf, aus dem er glaubte, dass die Sterbliche entsprungen war, auf dass dort keine Frucht und kein Vieh mehr komme, dass nicht verflucht sei und schwang sich empor, um mit seinem Werk fortzufahren.
Varna aber sah den Fluch, der über das Dorf, das sie lieb hatte lag und segnete es, sodass, wenn auch alles verflucht sei, was daraus hervorgehe, es dennoch ein Quell großer Stärke sei. Seit dem gab es kaum ein Jahr, in dem dort kein Krieg, kein Feuer oder Hochwasser war, aber die Bürger und das Vieh, die Ähren und die Früchte des Ortes stellen sich dem mit großer Stärke und dem Segen Varnas entgegen.
An der nächsten Sommersonnenwende aber gebar Varna eine Tochter und nannte sie Kalea, denn obgleich auch sie den Fluch Lajios auf sich trug, denn sie war aus dem verfluchten Ort hervorgegangen, so trug sie auch den Segen Varnas in sich und so sollte sie ein Leuchten sein für jene, die von der Finsternis bedroht werden.
Seit dem wird Kalea verehrt als Schutzgöttin gegen den Einfluss Lajios, ihres Vaters.
Besonders von Heilern wird sie oft angerufen, wenn es scheint, dass Patienten dem Tode nahe sind, aber auch bei Irrsinn oder Siechtum kann ihr Segen die ersehnte Linderung bringen.
Dennoch ist es nicht ratsam, ihren Segen leichtfertig zu erbitten oder gar sie ohne Respekt zu rufen, denn zwar trägt sie viel von ihrer Mutter in sich, doch auch das Wesen ihres Vaters tritt in ihr hervor, sodass sie zuweilen launisch und unerbittlich einfordert, was ihr zusteht.
Fest der Kalea
Kalea zu Ehren wird zur herbstlichen Tag- und Nachtgleiche das Fest der Kalea gefeiert.
Trivia
Manch ein Soldat der Schlacht um Fuxburg sieht das grausame Schlachten und die hohe Anzahl der Toten auf beiden Seiten als vollendeten Zorn Kaleas an. Kalea habe die Bürger bereits auf dem Fest der Kalea des Jahres 1219 mit einem rötlichen Segen davor gewarnt, sich weiter zu entzweien und zu kämpfen. So habe sie selbst während der Schlacht in den Herzen der Menschen, die ihre Warnung missachtet und gekämpft haben, das Schlechteste zum Vorschein gebracht, wie es ihr Vater nicht hätte besser tun können.