Kalthyr

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Kalthyr ist in der morkanischen Mythologie der Richtgott über die Toten und Teil des Morkanischen Pantheons.

Darstellung

Kalthyr Symbol ist eine silberne Waage.

Glaubensgrundsätze

Kalthyr empfängt die Seelen der Toten, richtet über sie und geleitet sie durch das Totenreich zur Ewigen Mauer oder den Goldenen Hallen. Er hat dabei Eos geschworen, alle Toten gerecht und würdevoll zu behandeln. Diese Aspekte werden auch von der Kirche Kalthyrs verfolgt. So führen sie die Bestattungsriten durch und sorgen sich um die Angehörigen der Verstorbenen. Da nach dem gängigen Glauben die Verstorbenen und Ahnen um Rat gebeten werden können, wenn ihnen Gedacht und Respekt gezollt wird, sorgt die Kirche Kalthyrs auch für die Instandhaltung der Gräber, der Totenruhe und das Andenken an die Verstorbenen. Die Verwendung von Weihrauch spielt dabei in der Liturgie eine wichtige Rolle, da die Gebete und Fürbitten über den ätherischen Rauch zu Kalthyr und den Toten getragen werden sollen.

Neben der Betreuung der Toten sind die Aspekte Recht und Gerechtigkeit einen wichtigen Faktor im Glauben. Obwohl die Kalthyrkirche keine Rolle in der örtlichen Justiz spielt, wird die Einhaltung der örtlichen Gesetze, sofern sie nicht völlig geltendem Gerechtigkeitsempfinden widerspricht, als Teil des Glaubens angesehen. Dies macht die Kirche in Teilen jedoch auch unflexible, da Kritik am gängigen Recht, auch als nicht Glaubenskonform angesehen werden kann.

Die Grundsätze lassen sich dabei vereinfacht in folgende Gebote zusammenfassen:

  • Ehre die Toten und Ahnen
  • Handle gerecht und dir wird auch Gerechtigkeit widerfahren

Entstehungsmythos

Nach der Geschichte des Kalthyrglaubens war Kalthyr in grauen Vorzeiten ein Mensch, der ein Paladin des Eos war. Ruhm erlangte er jedoch nicht durch große Kriegsaktionen oder dem Vernichten von Monstern, sondern als Wanderrichter. Durch seine gerechten Urteile und maßvollen Strafen verbreitete sich sein Name und mit der Zeit kamen immer Menschen zu ihm um sich Rat und Richtspruch zu erbitten. Je mehr sein Ruf sich verbreitete, desto mehr setzen die Menschen seinen Namen mit dem Begriff Gerechtigkeit gleich, so dass schließlich sogar bei Gebeten sein Name genannt wurde, wenn Gerechtigkeit erbeten wurde. So drang sein Name auch zu Eos und als Kalthyr starb, ernannt ihn Eos zum Richter über die Toten. Kalthyr versprach im Gegenzug alle Seelen gleich und gerecht zu behandeln.

Feiertage und Gottesdienste

Neben einer Reihe von regionalen und lokalen Feiertagen existieren zwei wichtige Feiertage. Als wichtigster gilt dabei der Tag des Jahreswechsels. Am Abend des ausklingenden Jahres gedenken die Gläubigen den Ahnen und bitten um Führung im neuen Jahr. Daneben gilt der Tag der Gottwerdung Kalthyr als zweiter wichtiger Feiertag. Im Königreich Morkan wird dieser Tag am fünften Tag des zehnten Monats gefeiert.

Im Herbst gibt es darüber hinaus drei Geisternächte, welche den Wechsel in die dunkle Jahreszeit anzeigen. In dieser Zeit im zehnten Monat des Jahres sind die Welten der Lebenden und der Toten näher beieinander. Magisch begabten Personen fällt es daher leichter, mit der Welt der Toten Kontakt aufzunehmen. Viele Mitbürger gedenken daher in diesen Tagen den Verstorbenen und bitten Kalthyr, sie in die Goldenen Hallen zu geleiten. Die Kalthyrkriche bietet daher in diesen Tagen in allen größeren Ortschaften Messfeiern zum Totengedenken an.

Regelmäßige Gottesdienste finden ansonsten nur zu Feiertagen statt, ansonsten werden die Gottesdienste bei Bedarf, wie z.B. einer Beerdigung oder auf Wunsch von Angehörigen vollzogen. Es ist jedoch in den meisten Tempeln gängig, dass zum Sonnenuntergang eine kurze Andacht für die Toten abgehalten wird.

Priester und Paladine des Kalthyr beten bei Sonnenuntergang um den göttlichen Segen zum Wirken von Wundern.

Aspekte

In den Gefilden der Götter wird Kalthyr folgende Zuständigkeit zugeschrieben:

  • Gerechtigkeit
  • Recht
  • Schutz gegen Untote

Leben nach dem Tod

s. hierzu Punkt „Leben nach dem Tod“ im Artikel über Eos

Verhältnis zu anderen Religionen

Im Verständnis der Gläubigen gibt es unter den Göttern des Pantheons ebenso Unstimmigkeiten und Vorlieben wie unter den Menschen. Diese Haltung zu anderen Göttern spiegelt sich auch in dem Verhalten der verschiedenen Kirchen zueinander wieder. Strittig ist jedoch noch unter den Gelehrten, ob das Verhalten der Götter die Verhältnisse bestimmen, oder die Götter die Streitigkeiten der Gläubigen weiterführen. Die Gelehrten ordnen Kalthyr, als ehemals sterblichen, den niederen Göttern zu.

Die Kirche Kalthyr pflegt zu den vielen anderen Glaubensgemeinschaften ein neutrales Verhältnis, da auch die meisten anderen Glaubensrichtungen, unabhängig von deren eigenen Vorstellungen zum Thema Tod und Nachwelt, die Betreuung der Angehörigen und Friedhöfe durch die Priester Kalthyrs akzeptieren oder begrüßen. Zur Kirche von Eos besteht, bedingt durch die gemeinsame Mythologie, ein sehr gutes Verhältnis. Gespannt ist es jedoch mit den Anhängern Eras, die eine geordnete Begräbniskultur ablehnen, und die Verstorbenen einfach in der Natur beerdigen um sie dadurch wieder in den Kreislauf des Lebens einzuführen.

Feindlich steht die Kirche Kalthyrs jeglichem Glauben der auf Nekromantie beruht gegenüber.

Glaube und Gesellschaft

Die Tempel Kalthyrs befinden sich, schon aufgrund der Aufgabenstellung, meist in der Nähe oder an Friedhöfen. Die Architektur und Ausstattung ist dabei schlicht gehalten, da nach der Glaubensvorstellung nicht das Äußere, sondern die inneren Werte und Taten vor Kalthyr zählen. Ausnahme hierzu bilden lediglich die geschmückten Weihrachschwenker und heiligen Symbole.

Der Kalthyrglaube in Morkan

Der Glaube an Kalthyr wurde, wie der an Eos, mit den Siedlern aus den Middellanden nach Morkan gebracht. Die ersten Priester folgen schließlich nach den ersten gewaltsamen Zusammenstößen mit den Branos als der Bedarf nach Priestern für die Beerdigungszeremonien anstieg. Mittlerweile begleiten bereits zwei Priester die Truppen zu den größeren Kämpfen gegen die Branos um vor Ort für die Gefallenen die Bestattungsriten abzuhalten zu können. In den größeren Städten wurden daneben bereits Tempel an den Friedhöfen errichtet und auf vielen Dorfangern befinden sich Schreine.

Bekannte Tempel befinden sich in:

Sonstiges

Als Zeichen ihres Amtes und um Kalthyrs Position als Richter zu unterstreichen, führen viele Kalthyrpriester ein zweihändiges Richtschwert. Neben der reinen Symbolik, liegen dafür auch pragmatische Gründe vor, deren Grundlage wohl im Schutz der Friedhöfe begründet ist. Dadurch haben es die Priester häufiger mit Untoten, Leichenfressern und Nekromanten zu tun, wodurch sich, um die schmerzunempfindlichen Kreaturen zu besiegen, die Verwendung einer durchschlagskräftigen Waffe durchgesetzt hat. Bei den Kalthyrpriestern in Morkan ist nun zu beobachten, dass die Richtschwerter zugunsten des morkanischen Großschwerstes ersetzt werden.